Streuobst - Sortenvielfalt

Pink Lady, Jonagold und Elstar sind wohl jedem Apfelfreund einen Begriff. Doch die unglaubliche Vielfalt an Obstsorten hat weit mehr zu bieten.

 

Streuobst – Sortenvielfalt

Wer heute im Supermarkt einkauft, hat meist die Auswahl zwischen einer Handvoll verschiedener Apfelsorten. Doch es gibt weit mehr Sorten als Elstar, Jonagold und Co. In Deutschland sind etwa 2.500 verschiedene Apfelsorten und 800 verschiedene Birnensorten bekannt. Diese entstanden zur Blütezeit des Streuobstes, oft als nur lokal angebaute Sorten.

Jede dieser Sorten zeichnet sich durch spezielle Eigenschaften, individuelles Aussehen und einen besonderen Geschmack aus. Im modernen Erwerbsobstbau sind allerdings nur etwa zwei Dutzend Sorten von Bedeutung. Die große Vielfalt ist hier verloren gegangen, da die alten Sorten nicht immer das Bedürfnis nach makellosem,  großfrüchtigem, lange lagerfähigen und stets etragreichem Obst erfüllen können. Doch sind alte Sorten oft besonders robust und widerstandsfähig. Gleichzeitig sind sie für uns Menschen besonders gesund und bekömmlich, da sie über einen hohen Anteil an sekundären Pflanzenstoffen verfügen.  Nicht zuletzt gibt es Studien dazu, dass diverse alte Obstsorten sich sogar für Menschen eignen, die eine Apfelallergie haben. Jede dieser Sorten ist es wert, mit all ihren Eigenschaften und Anpassungen erhalten zu werden. Kennen Sie zum Beispiel den Welschisner? Diese äußerst robuste Apfelsorte entstand um 1600 und ist in unserer Gegend auf alten Streuobstwiesen noch vorhanden. Jungbäume gibt es hingegen kaum. Der Landkreis Sigmaringen hat unter anderem für diese Sorte eine Patenschaft übernommen. Seit 2019 kann der Welschisner, genau wie viele weitere alte Obstsorten, über unsere Sammelbestellung bezogen werden. Damit wollen wir beitragen zum Erhalt dieser unglaublichen Vielfalt.